Vor der Erfindung des Tonfilms gab es Orgeln in vielen Kinosälen, um die Filme mit der passenden Musik und den entsprechenden Geräuschen zu versehen. Organisten, die der Kunst des Improvisierens mächtig waren, erfanden die Filmmusik meist aus dem Stehgreif und es entstanden ganze Orgelbaufabriken, die sich auf den Bau von Kinoorgeln spezialisierten – eine Entwicklung, der mit der Erfindung des Tonfilms schlagartig ein Ende bereitet wurde und die Orgeln wieder aus den Sälen verschwanden.
Auch wenn heutige Kirchenorgeln wie die der Laubacher Stadtkirche keine Register mehr wie „Türklingel“ oder „Autohupe“ besitzen, so eignen sie sich mit ihren vielen Klangfarben dennoch hervorragend, um den alten Filmen wieder musikalisches Leben einzuhauchen. Denn nur mit improvisierter Musik kann etwa auf die unterschiedlichen Laufgeschwindigkeiten der alten Filme reagiert werden, sodass musikalische Effekte mit perfektem Timing platziert werden können. Die Orgel verwandelt sich dabei in ein einmaliges Filmorchester.
Gezeigt werden bei diesem Konzert im Rahmen der Orgelkonzertreihe „mixtur“ mehrere Kurzfilme, wie zum Beispiel „La course au singe“, „Berlin Akte I & II“, „The blacksmith“ von und mit Buster Keaton.