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Stadtteile der Stadt Laubach

Altenhain

Eine Arnsburger Urkunde erwähnt „Aldinheyn“ zum ersten Mal im Jahr 1306. Wahrscheinlich ist der Ort aber weit älter, da Namensendungen mit „hain“ oder „rod“ auf die letzten großen Rodungen im Vogelsberg hinweisen. Da „Breungeshain“ 1067 schon urkundlich erwähnt wird, ist anzunehmen, dass Altenhain um dieselbe Zeit, etwa 1050, entstanden ist.
Im Jahre 2006 wurde das 700 jährige Dorfjubiläum mit über 20 Veranstaltungen und gebührend gefeiert und ein 188 Seiten umfassendes Festbuch erstellt.
Altenhain liegt zwischen 360 m und 410 m über NN und hat in seiner 317,29 Hektar großen Gemarkung mit der „Alten Höhe“ 535 m über NN den höchsten Berg des Kreises Gießen. Nördlich, südlich und östlich erstrecken sich größere, in angrenzende Gemarkungen übergehende Waldgebiete, wovon 72,4 ha zum Stadtteil gehören.

Altenhain besteht aus dem ursprünglichen Ort mit 102 Anwesen und einem am 14.9.1968 geplanten und 1969 entstandenen Wochenendhausgebiet „Am Steinköppel“ mit derzeit 98 Grundstücken, wovon 92 bebaut sind.

Altenhain ist mit seinen etwa 360 Einwohnern im Ort und etwa 50 Erstwohnsitzen im Wochenendhausgebiet, nach der Eingliederung vom Kreis Alsfeld in die Großgemeinde Laubach am 31.12.1971 der östlichste Stadtteil im Landkreis Gießen.

Bei der Bebauung handelt es sich ausschließlich Ein- und Zweifamilienhäuser, zum Teil in Fachwerkbauart, durchsetzt mit ehemaligen landwirtschaftlichen Anwesen in zusammenhängender Bauweise und gemischter Flächennutzung. Das Wochenendhausgebiet besteht überwiegend aus massiven Einfamilienhäusern, zum Teil in Holzbauweise.

Im Ort existieren noch eine Gaststätte mit Lebensmittelladen, eine Getränkeverkaufsstelle, sowie ein Heizungs- und Sanitärbetrieb mit Werkstatt und ein größerer landwirtschaftlicher Vollbetrieb. Weiterhin befindet sich im Ortskern das 1906 errichtete ehemalige Schulgebäude, das heute als Kirche mit Kirchensaal, Gesellschaftsraum für etwa 40 Personen und zwei Jugendräumen genutzt wird.

Daneben befindet sich das Gemeindehaus mit Sitzungszimmer und Büro, sowie ehemaligem Feuerwehrgerätehaus und Backhaus im Erdgeschoß.Neben dem idyllischen Dorfteich am südlichen Ortsrand gibt es am nördlichen Ortsrand einen größeren Spielplatz und am nordöstlichen Ortsrand einen Sportplatz mit angrenzendem Festplatz.

Am Sport- und Festplatz befindet sich auch das Dorfgemeinschaftshaus mit Saal für 140 Personen und Sportheim für 30 Personen, Schützenkeller und Schlachthaus, sowie das 2011 neu errichtete Feuerwehrgerätehaus.

Freienseen

Von Freienseen, ca. 850 Einwohner, 1311 erstmals urkundlich erwähnt, erzählt die Sage, daß Kaiser Friedrich 1., Barbarossa genannt, einmal bei einem Jagdausflug hier übernachtete. Um die Nachtruhe des Kaisers besorgt, machten sich die Freienseener abends zu den umliegenden Seen auf, um das Quaken der abertausend Frösche mit Stöcken, Harken und Mistgabeln zu unterbinden. Dieses Unterfangen soll ihnen auch gelungen sein, und als Dank habe der Kaiser Freienseen die Rechte eines freien Reichsdorfes verliehen. Tatsächlich existieren ab 1371 Urkunden von Landgrafen und Kaisern über die Freiheitsrechte des Dorfes. Die Freienseener haben diese Rechte in der Folgezeit, vor allem gegen die Laubacher Grafen, bis zur Eingliederung in das Großherzogtum Hessen (1806), in vielen Prozessen verteidigt. Daher ist es verständlich, daß sich die Freienseener nach der Gebietsreform der Eingliederung in den Stadtverband Laubach widersetzten. Erst 1972 trat Freienseen als letztes Dorf in die Großgemeinde ein. Östlich von Freienseen liegt eine der lieblichsten Landschaften, das Seenbachtal mit seinen drei ehemaligen Mühlen: Löbsack-, Schreiners- und der Höresmühle sowie dem Oberseener Hof am Ende des Tales.

Gonterskirchen

Gonterskirchen, ca. 880 Einwohner, reizvoll im Tal der Horloff gelegen und von ausgedehnten Mischwäldern umgeben, wurde 1239 erstmals in einer Münzenberger Urkunde erwähnt. Ebenfalls aus dieser Zeit stammt die sehenswerte Kirche. Auch zwei  bemerkenswerte Orgeln besaß oder besitzt das Dorf. Die älteste jetzt in der „Laubacher Schlossküche“, stammt aus den Jahren 1556/1656, die zweite aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrh. und wurde 1885 in Geinsheim/Kr. Groß Gerau gekauft. Durch Fahrlässigkeit brannte 1979 der Turm der frühgotischen Kirche aus, dabei wurde auch das Kirchendach sowie die historischen Glocken zerstört. Im Jahr 2000 feierte die Ev. Kirchengemeinde unter dem Motto „die Kirche bleibt im Dorf“ ihr 750-jähriges Bestehen. Cunthardeskirche gehörte seit alters her zum Amt Laubach. Fast all seine Einwohner gingen dem Köhlerhandwerd nach. Aber auch Nagelschmiede und Schmelzgänger, Arbeiter der Friedrichshütte und Ackerleute ernährten mehr schlecht als recht ihre meist großen Familien. Gonterskirchen blieb über Jahrhunderte mit das ärmste Dorf in der Grafschaft. Für die Laubacher Grafen hatte es durch seinen Wildreichtum einen besonderen Reiz. Sie ließen deshalb dort um 1750 ein Jagdhaus errichten, das jetzt in Laubach als Heimetmuseum dient.

Im Jahr 1974 wurde Gonterskirchen mit seinen Schulen nach Laubach eingemeindet. Das Dorf zeichnet sich heute durch ein  besonders reges Vereinsleben, seine idyllische Lage mit schönen Wochenendgebieten an der Horloff aus. Bis auf einige schön restaurierte Fachwerkhäuser, früher in der Regel Einhäuser, sind nicht mehr viele erhalten. Erwähnenswert in diesem Zusammenhang sind die 3 denkmalgeschützten Backhäuser wovon noch zwei in Betrieb sind und das Dritte u.a. als standesamtliches Trauzimmer genutzt wird. Landwirtschaft spielt nur noch eine untergeordnete Rolle. Die Bewohner des Dorfes verdienen ihren Unterhalt in größeren Städten des Umlandes und pendeln sogar bis ins Rhein/Main-Gebiet.

Lauter

Lauter hatte laut Archiv-Auszug in Darmstadt 1293 seine Ersterwähnung in einem Dokument, der Ort wurde mit Luttera erwähnt.

Auf Grund dieses Dokuments und in Verbindung mit den Jubiläen „100 Jahre Gesangverein Germania Lauter“ und „90 Jahre TSV Lauter“ wurde im Jahre 2000 das sehr erfolgreiche Dorffest „700 Jahre Lauter“ gefeiert. (Nach der Ersterwähnung war Lauter bereits 707 Jahre). 1904 wurde das Gelände in der Bing vom Staat für die notwendige Wasserversorgung Bad Nauheims und Friedbergs sowie zusätzlichen 40 Gemeinden von Lauter gekauft. Bereits 1905 wurde das Wasserwerk gebaut und die Wasserleitungen waren bis 1906 verlegt. Lauter erhielt 1907 einen Hochbehälter und konnte somit an das Wassernetz angeschlossen werden.

Münster

Münster, etwa 700 Einwohner und bis 1803 zu Solms-Lich gehörend wurde 1137 zum ersten Mal erwähnt. Sein Name stammt aus dem lateinischen ,,monasterium“ = Kloster, Münster und weist somit auf eine Mönchsansiedlung hin. Es ist anzunehmen, daß Münster schon im 12. Jahrhundert  eine Kapelle hatte. Die spätgotische dreischiffige Hallenkirche geht im wesentlichen auf die Zeit um 1300 zurück. Die Steinkanzel und die Turmspitze stammen aus dem 16. Jahrhundert. Das hohe Alter der sehenswerten Kirche beweist auch der romanische Taufstein aus der 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts. Im Wettbewerb ,,Unser Dorf soll schöner werden‘ war Münster mehrmals unter den Siegern. 1965 gewann es die Goldmedaille. Münster beweist, wie sich eine Dorfanlage mit wenigen Mitteln verschönern läßt.

Röthges

Röthges wird erstmals 1322 in einer Arnsburger Urkunde erwähnt. Darin erscheint das Dorf unter dem Namen „Rode juxta Wedirveldin“ (Röthges bei Wetterfeld). Auch die späteren Namen Rodde, Rodechen, Rödchen oder Rotges lassen darauf schließen, dass das Dorf aus einer Rodung oder Siedlung hervorgeht. Damals wird die Lage des Ortes an der Kreuzung der Straßen Hungen-Grünberg
(Hohe Straße) und Villingen-Lumdatal beschrieben.
Lange Zeit gehörte der Ort zu dem Gebiet der Falkensteiner. Nach dem Aussterben dieses Geschlechtes im Jahre 1418 wurde Röthges dem gräflichen Haus zu Solms Braunfels zuerkannt und blieb dort fast 400 Jahre.
Im Jahre 1806, als sämtliche kleine, selbständige Herrschaften in Deutschland aufgelöst wurden,
kam Röthges zum Großherzogtum Hessen.

Die Kirche wurde 1878/79 im Spitzbogenstil errichtet, nachdem die alte Kirche, sie stand auf dem Friedhof, 1848 wegen Baufälligkeit abgerissen werden musste. Die Südseite ziert ein ca. 22 Meter hoher Kirchturm. In dem Turm hängen drei Glocken mit einem Gewicht von 371, 245 und 89 kg.
In f-, h- und d-Dur erklingt ein sehr schönes Geläute. Erwähnenswert ist noch die 1879 eingebaute, inzwischen als „Denkmalorgel“ eingestufte, erhaltenswerte Orgel.

Während des 30-Jährigen Krieges wurde Röthges fast völlig zerstört. Heute ist Röthges mit etwa 370 Einwohnern für Ruhe suchende Feriengäste ein idealer Platz zum Ausspannen und Wandern in waldreicher Umgebung.

Ruppertsburg

Ruppertsburg, ca. 980 Einwohner, malerisch auf einem Bergrücken gelegen, macht auf den Betrachter von der Nordwestseite her einen trutzigen Eindruck, dennoch sucht man eine Burg vergebens. Hersfelder Mönche machten seinerzeit den “ Rupertisberg “ urbar. 1183 wurde die Ansiedlung zum ersten Mal in einer Hersfelder Urkunde erwähnt, in der das halbe Dorf Ruppertsburg Kuno von Münzenberg als Lehen gegeben wird. In der Folgezeit hat das Dorf die gleichen Standesherren wie Laubach gehabt. Nicht nur die Abgaben an den jeweiligen Landesherren und die Kirche wurden damals als drückend empfunden, sondern auch die Belastung des Dorfes durch Einquartierung und Ausplünderung durchziehender Armeen im 3o-jährigen Krieg und vor allem im 7jährigen Krieg, der das Dorf an den Rand des finanziellen Ruins brachte.

Die drückende Schuldenlast ließ den Bau einer neuen Kirche nur schleppend vorangehen, erst nach siebenjähriger Bauzeit konnte sie 1757 eingeweiht werden. Der Abbau von Eisenerz in der Ruppertsburger Gegend und die Weiterverarbeitung in der 2 Kilometer entfernten Friedrichshütte brachte vielen Ruppertsburgern Arbeit und Nebenverdienst. Auch heute ist das Nachfolgeunternehmen auf der ,,Schmelz“, die Firma Römheld, der wichtigste Arbeitgeber des Dorfes. Die kunstgeschichtlich interessante Grabstätte der Familie Buderus befindet sich ebenfalls in Ruppertsburg.Eine Tafel, die auf die Grabstätte der Familie Buderrus hinweist befindet sich hinter der Kirche in Ruppertsburg. Die Grabmale wurden von der Firma Buderus nach Hirzenhain überführt.

Wetterfeld

Wetterfeld wird erstmals urkundlich erwähnt in einem Güterregister des Klosters Fulda aus der Zeit des Abtes Ratgar (802 – 817), wonach zwei Brüder, Frecholf und Tacholf, ihre Güter „in loca weterefelt in finibus loupeche“ (im Ort Wetterfeld an der Laubacher Grenze / dem Kloster) übereigneten. Demnach ist Wetterfeld nach der Kerngemeinde der nachweislich älteste Stadtteil Laubachs und hat im Jahre 2005 sein 1200 jähriges Jubiläum begangen.

Im 13. und 14. Jahrhundert besitzen die Klöster Grünberg und Wirberg nebst mehreren oberhessischen Adelsgeschlechtern hier Gutshöfe und Liegenschaften. Es gibt auch Hinweise auf die Existenz einer mittelalterlichen Kirche und Pfarrei. Nach dem Aussterben der Falkensteiner Burgrögte kommt Wetterfeld 1428 an die Grafen Solms, welche 1441 den Rittern von Bellertsheim Vogtei und Nutzung überlassen, ehe der Ort 1456 mit der Wüstung Bürgel wieder solmsich wird. Da die wetterfelder Gemarkung nach der Auflösung der Klöster ( 1527) teils auf hessischen und teils auf solmser Hoheitsgebiet liegt, entstehen immer wieder Grenzstreitigkeiten.In der berühmten „Wetterfelder Chronik“ schildert Pfarrer Hirsch die Schrecken des 30 jährigen Krieges für die Dorfbewohner. Seit 1806 gehört der Ort zum Großherzogtum Hessen. Jahrhunderte dauernden Leibeingeschaft und Frondienste werden abgeschafft. Die wirtschaftliche Not zwingt über 80 Einwohner zur Auswanderung nach Amerika oder Australien.

Um 1900 erhält Wetterfeld Wasserleitung, Strom, Bahnanschluss, Molkerei und neue Schul- und Pfarrhäuser. Gesangverein (1912) , Feuerwehr (1924) und Sportverein (1929) prägen nun das dörfliche Leben. 1970 wird Wetterfeld ein Stadtteil Laubachs. 1974 beendet die Dorfschule ihre 400 jährige Erziehungsfunktion. Durch Ausweisung neuer Baugebiete liegt die Einwohnerzahl heute bei rund 1000.