Sehenswürdigkeiten in Laubach
Schlösser
Der Ursprung des heutigen Schlosses ist eine alte Burganlage, die die sog. Hanauer Herren, die damals die Herrschaft über Laubach inne hatten, im Jahre 1278 bauen ließen. Der runde Bergfried, heute Uhrturm genannt, wurde in die spätere Hauptfront des Schlosses eingebunden, und stammt noch aus dieser Zeit. 1475 erhielt Graf Kuno zu Solms-Lich, Laubach war damals noch keine eigenständige Residenz, die Erlaubnis, Burg und Stadt zu befestigen. Aus dieser Zeit stammt der sog. Kemenatenbau (Kemenaten = Gemächer) rechts des Uhrturms, sowie der Westflügel mit dem Nordwestturm.
Im Jahre 1559, schloss Friedrich Magnus I. in Verbindung mit dem Laubacher Gemeinderat, den Umbau in eine Festung ab.
Vom Schlosshof aus betrachtet erkennt man viele Stilmerkmale: Gotik, Renaissance und Barock.
Östlich des Kemenatenbaus wurde 1751 der Ostflügel des Schlosses, der so genannte Nassauer Bau, errichtet. Nassauer Bau deshalb, weil damals Graf Christian August seine zweite Frau Caroline Amalie Prinzessin von Nassau-Siegen ehelichte, deren Mitgift den Bau finanzierte.
Der Marstall aus dem Jahre 1556, der sich an den Nassauer Bau anlehnt, beherbergt heute im oberen Stockwerk eine der größten deutschen privaten Büchersammlungen, mit rund 120.000 Titeln.
Nach der Gründung der Lateinschule durch Graf Friedrich Magnus I. benötigte man entsprechende Bücher, es entstand eine Schulbibliothek, die sich später zu einer Verwaltungs- und Landesbibliothek entwickelte, zusammengetragen von der Sammelleidenschaft der Laubacher Grafen und kunsthandwerklich eingebunden. Sehr sehenswert!
Angrenzend an den Marstall befinden sich die beiden sog. Beamtenhäuser, die den Schlosshof nach Süden abriegeln. Und
im Westen entstanden an der Stadtmauer im frühen 18. Jahrhundert die Alte Wache und die Herrenscheune.
Im Jahre 1057 wurde zum ersten Mal die Kirche St. Maria erwähnt. Der spätromanische-frühgotische Bau aus Turm und Chor wird im 12. Jahrhundert angelegt. Mit Graf Friedrich Magnus, ein Freund des Reformators Philipp Melanchthon, wurde die Stadtkirche 1544 evangelisch. Im linken Querschiff findet man das Alabastergrab von eben diesem Graf Friedrich Magnus, der sich kniender Weise als freiplastischer, weißer Ritter darstellen ließ. Im gegenüberliegenden Querschiff befindet sich der prunkvolle Grafenstuhl von 1735, der mit einem Fachwerkgang mit dem Schloss verbunden ist. Vor diesem Grafenstuhl ist das Grabmal des Grafen Johann Friedrich zu Solms-Wildenfels-Laubach und seiner Ehefrau Benigna aufgestellt. Auf dem Sarkophag sieht man neben einem Obelisken die personifizierte Tugend und die Frömmigkeit, die je ein Reliefbildnisses der Verstorbenen tragen. Auf einem Bild im rechten Querschiff sieht man Albrecht Otto I. zu Solms-Laubach mit seiner Ehefrau Anna von Hessen-Darmstadt, ihre sieben Töchter und den einzigen Sohn, die vor einer Auferstehungsszene und einer der ältesten Ansichten von Laubach aus dem Jahr 1616 gezeigt werden. Ein weiteres Grabmal im nördlichen Seitenschiff erinnert an Graf Johann Georg I. zu Solms-Laubach. Die prachtvolle Orgel wurde zwischen 1747 und 1750 von den thüringischen Orgelbauern Johan Casper Beck und Johann Michael Wagner mit 21 Registern gebaut. Ihr Prospekt wurde von Johann Kasper Wöll, einem Büdinger Bildhauer, gestaltet und von dem später in Laubach ansässigen Johann Andreas Heinemann maßgeblich vollendet.
ist nicht nur für die Laubacher Bürgerinnen und Bürger ein echtes Kleinod und Ziel von vielen, die Erholung und Erbauung in diesem botanischen „Schatzkästchen“ suchen.
Der eigentliche Schlossgarten war ursprünglich sehr viel kleiner als der heutige Schlosspark.
Eine doppelte Treppe am Rand des nördlichen Innenhofes mit dem Denkmal des Grafen Friedrich Ludwig Christian zu Solms-Laubach (1769 – 1822) wurde im 19. Jahrhundert errichtet. Sie leitet über von der Innenhofterrasse zu dem nördlichen Zwinger, von dem die große Schlossparkchaussee ihren Ausgang nimmt.
Um 1870 wurde die „gräfliche Ökonomie“ aufgelöst. So entstand das Gelände des heutigen Schlossparks. Dieser glücklicher Umstand kam dem Schlossgarten im Stil eines „englischen Landschaftsgartens“ zustatten und schuf die heute noch zu bewundernde pflanzliche Artenvielfalt, zu denen neben vielen weiteren Arten auch ein beeindruckender Mammutbaum zählt: Graf Hermann Maximilian zu Solms-Laubach, geb. 1842, war Botanik-Professor an der Universität Göttingen und maßgeblich beteiligt an der Erweiterung und Gestaltung des Schlossgartens.
Ursprünglich gab es im Schlossparkgelände sieben Teiche, die der Verteidigung in diesem mauerlosen Bereich dienten, hiervon sind heute noch der Schwanen- und der Inselteich übrig. Die frühere Untermühle im westlichen Bereich des Parks, einst betrieben vom Bach „Laubach“, nachdem 1832 die Mühle stillgelegt wurde diente diese seither mannigfaltigen anderen Zwecken, darunter Anfang des 20. Jahrhunderts als Casino der „höheren Gesellschaft“, später als Jugendherberge und auch als Wohnhaus gräflicher Familienangehöriger.
Heute führt eine Poesie-Runde – „Poesie am Wegesrand – Wege zur Poesie“ mit 23 Gedichten aus der Zeit der Entstehung und auch zeitgenössischen Werken durch den Schlosspark und über den Ramsberg und lädt zum besinnlichen Entschleunigen und Entdecken ein.
Im Bereich, der an den privaten gräflichen Obergarten angrenzt, befindet sich der einstige Eiskeller, in den im Winter gebrochenes Eis eingefüllt wurde, um Wildbret, Bier und anderes gekühlt zu lagern. Im oberen Bereich des Schlossparks wurde Anfang der 80er-Jahre ein Kiosk errichtet, das auch heute noch als Veranstaltungsort verschiedenster Festivitäten dient, so zum Beispiel der beliebten sonntäglichen Schlossparkkonzerte. Der Kiosk wird derzeit grundlegend renoviert, um sich auch in Zukunft in das ästhetische Erscheinungsbild des Schlossparks einzupassen. Darüber hinaus ist der Schlosspark Standort traditioneller und sehr populärer Veranstaltungen wie dem Laubacher Lichterfest, dem „Blues, Schmus & Apfelmus“-Festival, den Garten- und Landhaustagen „La Villa Cotta“ und vielem mehr. Erst kürzlich wurde am Kiosk der dortige Kinderspielplatz um einen Wasserspielplatz erweitert, der Anziehungspunkt für die Kinder der Laubacherinnen und Laubacher ist; der Kinderspielplatz wird ebenfalls um weitere Spielgeräte ergänzt und damit noch attraktiver gestaltet.
Museen
Das Museum ist seit 1981 in einem 1750 erbauten Jagdschloss untergebracht. In chronologischer Reihenfolge wird im Erdgeschoss die Geschichte Laubachs bis zum 20. Jahrhundert dargestellt. Grabungsfunde belegen die frühe Besiedlung der Region seit der Jungsteinzeit. In weiteren Abschnitten wird über das Grafenhaus, die Bürger und die Landbevölkerung informiert. Eine Hörstation verdeutlicht die Wirren während des Dreißigjährigen Krieges („Wetterfelder Chronik“). Tagebucheintragungen von Friedrich Kellner und die Darstellung von Schicksalen jüdischer Mitbürger vermitteln Einblicke in die nationalsozialistische Ära.
In der ersten Etage werden unter dem Motto „Ora et labora“ Beispiele herrschaftlicher Initiativen behandelt. Die Laubacher Grafen schufen Bildungs- und Wohlfahrtseinrichtungen und förderten die wirtschaftliche Entwickelung durch die Gründung einer Glashütte und einer Eisenindustrie. Dass dennoch das Leben im Laubacher Land keine Idylle war, wird am Beispiel der Leineweber, der Kleinbauern und der Tabakarbeiter deutlich gemacht.
Im Dachgeschoss werden „Laubacher Leut“ vorgestellt: die Nachfahren der Laubacher Bürgerwehr und ihr „Ausschußfest“, die Baumkircher Wüstungsgemeinschaft, Laubacher Künstler, ein Landarzt mit seinem Hochrad und Goethes Jugendfreund „Rat Crespel“, dessen skurriler, von E. T. A. Hoffmann geschilderter Hausbau in Laubach stattfand.
Museum Fridericianum
Friedrichstraße 9
35321 Laubach
Öffnungszeiten:
Samstag und Sonntag von 14.30 bis 16.30 Uhr,
jeden ersten Mittwoch im Monat von 10.00 bis 12.00 Uhr
und nach Vereinbarung
Führungen
jederzeit nach Voranmeldung für Gruppen
Eintrittspreise:
Erwachsene 3 Euro
Ermäßigt 2 Euro
Kinder ab 6 Jahren 1 Euro
Kontakt
Tel.: 06405 921602
E-Mail: info@museum-fridericianum.de
Internet: www.museum-fridericianum.de
Ihre Königliche Hoheit Prinzessin Monika von Hannover holte ihre im Laufe von mehreren Jahrzehnten zusammengetragene und bei Kennern bereits bestens bekannte Sammlung von Niedersachsen in ihre Heimatstadt Laubach zurück. Als neues Zuhause für ihre Puppenstubensammlung wählte die Prinzessin eine einfache historische Fachwerkscheune in unmittelbarer Nähe zum Laubacher Schloss.
Die Ausstellung umfasst derzeit etwa achtzig Stuben aus drei Epochen (Jugendstil, Gründerzeit und Biedermeier) und erstreckt sich über zwei Etagen. Dank moderner Technik vermittelt das Museum die Faszination, die noch heute von dieser „Großen Welt im Kleinen“ ausgeht.
Eine Audioführung begleitet in einfühlsamer Weise durch die Ausstellung und lässt die Kinderzeiten längst vergangener Epochen wieder lebendig werden.
Das Museum verfügt über einen Museumsladen, einen Aufzug und ist barrierefrei
Puppenstuben Museum
Friedrichstraße 4 A
35321 Laubach
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Freitag 14.00 bis 17.00 Uhr,
Samstag und Sonntag 11.00 bis 17.00 Uhr
Führungen
Führungen nur mittels Audiogerät, welches im Eintrittspreis inbegriffen ist.
Eintrittspreise
Erwachsene 5 Euro
Kinder unter 14 Jahre 3 Euro
Kontakt
Tel.: 06405 5053305
E-Mail: info@puppenstuben-museum.com
Internet: www.puppenstuben-museum.com
Viele Objekte und Geschichten der Vergangenheit können wir uns heute nicht mehr vorstellen oder sie sind verloren. Entdecken Sie in der Ausstellung „Die Grafen zu Solms-Laubach“ die Vergangenheit aufs Neue:
- Wie tafelten die Grafen im Spätmittelalter?
- Was bekam man für einen Schnepfenheller?
- Mit welchen prachtvollen Waffen wurde vor 200 Jahren gejagt?
Und vieles andere mehr.
Die Ausstellung im Schlossmuseum ist eine geglückte Synthese von Vergangenheit und Gegenwart in dem bis heute bewohnten Schloss. Die wundervoll bemalten spätgotischen Räume aus dem 15. Jahrhundert lassen Lebensgefühl und Tradition der gräflichen Familie erahnen. Schätze und Geschichten aus fünf Jahrhunderten warten in großen Sälen und in engen Türmen auf ihre Besucher. Kleine und große Besucher können versuchen, die Spuren zu lesen, welche Menschen und Tiere in Wald und Feld hinterlassen haben. Und wer kann erraten, wie viele Geweihe, Waffen und Jagdzubehör in der großen Vitrite des Jagdzimmers versteckt sind?
Schloss Laubach – Kleines Schlossmuseum
Schloss
35321 Laubach
Öffnungszeiten
Mitte April bis Ende Oktober
Die Privatbibliothek des Grafen zu Solms-Laubach stellte eine durch Generationen und über 450 Jahre hinweg zusammengetragene Sammlung dar, die in der Region einmalig ist.
Mitte des 16. Jahrhunderts wurde die Bibliothek als Schulbibliothek angelegt und später zu einer Landes- und Verwaltungsbibliothek weiter ausgebaut, die der Bevölkerung früher offen stand. Heute ist die Sammlung im Privatbesitz des Grafenhauses Solms-Laubach.
Die gräfliche Bibliothek ist eine Präsenzbibliothek und steht zu bestimmten Zeiten interessierten Besucher zur Verfügung. Die Sammlung umfasst etwa 120.000 Werke. Ihre Bedeutung dokumentiert auch die Eintragung in der Verzeichnis „national wertvolle Kulturgüter.
Schloss Laubach – Schlossbibliothek
Schloss
35321 Laubach
Führungen
Mitte April bis Ende Oktober
Kontakt
Graf zu Solms Laubach´sche Rentkammer
Tel.: 06405 91040
Fax.: 06405 910411
E-Mail: rentkammer-@schloss-laubach.de
Internet: www.schloss-laubach.de
Das Museum wurde im September 2005 eröffnet und zeigt besondere Einzelstücke von Öfen und deren Weiterentwicklung ab 1780.
Die Geschichte, Technik und Faszination von Gussöfen und Küchenherden ist eines historischen Rückblicks wert. Wer kennt sie noch? Die alten Küchenherde aus Gusseisen oder aus emailliertem Eisenblech. Öfen die krachten und prasselten, wenn man sie mit Holz oder Kohle fütterte, die manchmal auch staubten und qualmten.
Eine Vielfalt von Geräten zum Heizen und Kochen haben die Entwicklung der Menschheit begleitet. Aus der einfachen Feuerstelle entwickelten sich, durch den Wunsch nach mehr Komfort, die unterschiedlichsten Öfen und Herde zum Heizen und Kochen. Erleben Sie hier den Weg von der Einzelplatzfeuerung zur zentralen Heizanlage.
Firma ALBAN TECHNISCHE ANLAGEN GMBH
Zum Tiergärtner Teich
35321 Laubach
Öffnungszeiten
nach Vereinbarung
Kontakt
ALBAN TECHNISCHE ANLAGEN GMBH
Tel: 06405 1514